2 ½ Optionen

Nüchtern betrachtet sind es einzig zweieinhalb Entscheide, die es für einen nachhaltig erfolgreichen Umgang mit dem digitalen Raum zu treffen gilt. Diese beiden Beschlüsse erfordern keinerlei Fachwissen! Dennoch sind es fundamentale Weichenstellungen.

Welche Art von Sichtbarkeit?

Wer sich nicht der Auffindbarkeit im digitalen Raum aus strategischen oder persönlichen Gründen komplett verweigert, agiert im Internet entweder mit passiver Sichtbarkeit oder mit aktiver Sichtbarkeit.

Beide Optionen sind mit der Absicht, als Unternehmen, Organisation oder Privatperson im Web präsent zu sein, vereinbar. Welches die richtige Form ist, hängt vor der Zielsetzung ab:

Webauftritt als Visitenkarte

Passivität im Kontext mit Sichtbarkeit bedeutet, die Präsenz im digitalen Raum ist eine Visitenkarte. Visitenkarten sind die Folge, nicht die Ursache eines Kontaktes.

Anders gesagt: Sie sind damit glücklich, dass Sie im Internet mehrheitlich von Menschen gefunden werden, die Sie, Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen bereits kennen.

Beim Entscheid für passive Sichtbarkeit können Sie darum mit gutem Gewissen auf professionelle Optimierungsmaßnahmen verzichten.

Zugleich können Sie bei dieser Option Ihre Visitenkarte im Web bedenkenlos mit kostenlosen Baukastensystemen wie Wix, Jimdo oder Joomla erstellen. Deren Funktionen sind zwar zugunsten von Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit begrenzt, doch damit lässt sich jede Art von Content ohne zusätzliche Tools und losgelöst von kostspieligem Fachwissen online publizieren. Wichtig ist nur, dass der Webseiteninhalt aus Ihrer Sicht die Identität und Ziele Ihrer Firma oder Institution spiegelt. Umgekehrt müssen Sie beim Einsatz eines Homepagebaukastens aber auch akzeptieren, dass Green Coding und professionelles Sichtbarkeitsmanagement keine (!) Option für Ihre Seite und Ihr Tätigkeitsfeld darstellen darf.

Webseiten als Multiplikator

Aktive Sichtbarkeit bedeutet: Sie wollen auch von Personen gefunden werden, die vorher dem Besuch ihrer Webseite nichts von Ihrer Existenz wussten. Möglich wird dies, indem Sie Content und Technik nicht allein an der Zielgruppe ausrichten, sondern auch an der Arbeits- und Funktionsweise von Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo, DuckDuckGo, Neeva, Baidu etc.

Grafik: Wirkung auf Sichtbarkeit im Web: aktive vs. passive Visibilität

Was, wenn es nicht im Sinne Ihres Geschäftsmodells ist, nur von einem Adressatenkreis gefunden zu werden, der Ihren Firmennamen bereits kennt? Wenn Sie über persönliche Kontakte hinaus im Kontext mit Ihren Dienstleistungen oder Botschaften wahrgenommen werden wollen? Dann sollten Sie – wenn Sie einen neuen Webauftritt oder Relaunch planen, unbedingt vorab zum Projektstart – mit einem Kompetenzpartner für digitale Sichtbarkeit sprechen. Denn die Schlüsselvoraussetzungen für Ihren Erfolg liegen diesfalls nicht allein die Frage, welcher Experte mit welchem CMS eine moderne, schöne Webseite baut, Leitplanken für den Aktionsplan in sozialen Medien erarbeitet oder weitere Maßnahmen plant.

Entscheidend für den Erfolg ist, ob vorab zur Erstellung des Auftrittes im digitalen Raum die Hausaufgaben bezüglich optimaler Sichtbarkeit gemacht wurden. Dazu gehören Konkurrenzanalysen, die gemeinsame Erarbeitung von Suchwort-Strategien und die Definition von KPIs (Key Performance Indikatoren), anhand derer die Wirkung der Webpräsenz gemessen und optimiert wird.

Es gibt keinen härteren Wettbewerb im Kampf um Aufmerksamkeit als im digitalen Raum! Bestehen kann hier nur, wer Analysen und Trends in seine Strategie einfließen lässt, agil und mit adaptiven Szenarios arbeitet und seine Position mit adäquaten Strategien zu verteidigen weiß.

Gleis Neundreiviertel

Bei Harry Potter erfolgt der Zugang zum Hogwarts-Express ab Gleis Neundreiviertel. Von dessen Existenz weiß nur, wer den magischen Zugang zwischen Gleis Neun und Zehn kennt.

Anders bei Option 2 ½. Sie ist weder geheim noch erfordert sie Zauberkräfte. Es reicht, zu wissen, dass sich aktive und passive Visibilität im digitalen Raum nicht gegenseitig ausschließen:

Erfolgreiche Webseiten oder Internetplattformen beinhalten vielfach eine Sektion, welche bewusst als „passives“ Segment konzipiert ist. Ergänzend dazu zieht parallel eine zweite, mit professionellem SEO-Wissen bewirtschaftete, Sektion der Seite mit exklusivem Content organischen Traffic an und sorgt so für wachsende Besucherzahlen und eine Erhöhung der Bekanntheit der gesamten Webseite und der damit verbundenen Marke. 

Entscheidend für den Erfolg von Option 2 ½ ist – nebst weiteren Kriterien – die Definition der User Journey, die als Grundlage für eine professionelle Planung der Webseitenstruktur dient und dabei hilft, den richtigen Mix zwischen aktiver und passiver Sichtbarkeit zu definieren.

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